Erziehung ohne Gewalt, dafür mit viel Lob und Bestätigung
Es gibt ein Sprichwort: "Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus".
Das trifft auch auf die Erziehung unseres Welpen zu.
Einen zuverlässigen, liebevollen Hund bekommen sie nur,
wenn sie den Welpen mit Bestätigung und Lob erziehen.
Unterdrückung und Gewalt bewirkt nur dass mit der Zeit sein natürlicher
"Will to please" erlischt.
Bedenken wir immer dass wir einen Welpen erworben haben und keinen fertig erzogenen Hund.
Ein Züchter legt die Grundsteine, aber aufbauen müssen sie als Hundehalter.
Ein Welpe ist neugierig und probiert vieles aus. Er ist noch ungestüm hat spitze Milchzähnen
und muss den Befehl „zart“ erst erlernen.
So kommt es auch vor, dass er zu fest nach einem von uns dargeboten gut gemeinten Leckerli zuschnappt
und seine spitzen Milchzähne sich in unsere Finger bohren. Ihm fehlt da einfach noch das „Feingefühl“ dazu.
Es kommt auch vor, dass er aus Übermut uns in die Füße zwickt, an den Hosenbeinen zieht
um uns so zum Spiel aufzufordern.
Da man ja aber immer wieder die Worte hört: „man muss dem Hund von Anfang an zeigen wer der Herr im Haus ist“, kommen schnell die Gedanken auf dass wir ihm aber jetzt zeigen müssen wer hier das Sagen hat.
Es stimmt, ohne Erziehung geht es nicht. Doch es kommt auf das Wie an.
Wenn sie mal einen Familien tauglichen braven Hund haben wollen beherzigen sie folgende Worte:
Bitte niemals schlagen, schütteln oder sonstige grobe Gewalt anwenden!!!
Motivieren sie ihn, statt ständig aus zu schimpfen, denn Unterdrückung oder gar aktive Gewalt macht
keinen braven Hund, er resigniert nur und im schlimmsten Fall machen wir ihn dadurch aggressiv
und damit haben wir dann genau das Gegenteil erreicht was wir ursprünglich wollten.
Gerade der Golden Retriever hat von Natur aus einen starken "Will to please".
Er möchte - gefallen. Nutzen sie diese Eigenschaft für ihre Erziehung.
Loben sie ihren Welpen wenn er was richtig gemacht hat und belohnen ihn mit einem Leckerli.
Wenn er ein unerwünschtes Verhalten zeigt, unterbrechen sie sofort das Spiel
und missachten sie ihn eine kleine Zeit lang
(2 Minuten reichen da aus).
So merkt ihr Welpe schnell, dass sein Verhalten unerwünscht ist.
Geben sie immer die gleichen, kurze einfachen „Befehle“, wie:
Nein! Aus! Pfui!
Oder
Fein! Toll! Brav!
Rügen sollten sie ihn mit festerer Stimme, aber ohne dabei zu schreien.
Er würde sich dann nur erschrecken den Schwanz einziehen, sich evt. sogar verkriechen
und gar nicht kapieren was er nun falsch gemacht hat.
Gewalt und schreien macht den Welpen nur ängstlich.
Mit der Zeit wird er dann in seinem Verhalten immer unsicherer
und verliert schließlich vollkommen den Boden unter den Füßen.
Durch unser falsches Verhalten wird der Welpe total verängstigt, eingeschüchtert
und die eigentlich Probleme fangen dann erst an.
Der Welpe reagiert mit Angst, weicht aus wenn wir nach ihm greifen wollen und reagiert mit knurren.
Er kann unser Verhalten nicht mehr zuordnen, hat Angst wenn die Hand kommt
das er mal wieder bestraft wird.
Der Besitzer mag jetzt denken, er muss ihn härter anfassen- er muss ihm ja schließlich zeigen
wer der Rudelführer ist und das sagen hat.
Der Rudelführer deutet die Situation nun falsch, meint sein Hund braucht nun noch eine strengere Erziehung,
denn es kann ja nicht sein dass sein Hund ihn an knurrt wenn er nach ihm greifen will.
Dann kommen vielleicht noch gutgemeinte Ratschläge von Bekannten den Hund doch mal härter anzufassen.
Der eine oder andere reagiert dann seine Wut auf den Welpen ab,
indem er ihn beim nächsten Verhalten ihn mit der Hand oder einer zusammen gerollten Zeitung
aufs Hinterteil schlägt, oder ihm am Nacken packt und durch schüttelt.
Doch eins sollte man wissen:
„schütteln im Nacken bedeutet für den Hund Totschütteln.“
Eine Hundemama schüttelt niemals ihren Welpen am Nacken.
Sie umfasst mit ihrer Schnauze die Schnauze des Welpen, oder drückt ihn mit der Pfote ermahnend runter.
Wir würden doch unser Baby auch nicht schütteln, oder?
Unser Welpe ist auch noch ein Baby -ein Hundebaby eben.
Unser unsachliches Verhalten ist nun der Beginn von schwerwiegenden Problemen.
Der Welpe hat kein Vertrauen mehr in die Hand die ihn füttert.
Er lernt aus unserem Verhalten lediglich aus zu weichen, zuckt zurück und versteckt sich z. B. unter einem Schrank reagiert nicht mehr auf zurufen, oder wenn kommt er mit hängenden Ohren und eingeklemmten Schwanz auf uns zu.
Der Welpe lernt seinem Besitzer auszuweichen.
Wenn wir dann ganz viel Glück haben wagt der Welpe einen letzten Versuch bevor er endgültig resigniert
und sendet beschwichtigende Signale aus.
Er möchte wieder „Gutes Wetter“ machen, seine Leute milde stimmen.
Wenn sie dann lieber Hundebesitzer jetzt immer noch nicht erkennen,
dass da was total falsch in der Erziehung läuft und auf die Beschwichtigungssignale
ihres Welpen entsprechend eingehen,
kann es passieren, dass der Welpe aufhört Signale zu senden.
Man sagt dann auch: „ Der Welpe ist „sprachlos“ geworden.“
Er wird lustlos,unsicher, liegt nur „brav“ herum.
Vielleicht mögen sie dann denken, habe ich es doch geschafft, sein Eigensinn ist gebrochen.
Bestärkt werden sie dann noch von Besuchern die sagen:“was für ein braver Hund!“
Ein solcher Hund wird nicht mehr ihre Besucher freudig mit wackelndem Hinterteil,
ein Kuscheltier im Maul begrüßen.
Unser Hund hat resigniert, er hat aufgehört Erfahrungen zu sammeln, neugierig seine Welt zu erkunden.
Noch schlimmer- er hat aufgegeben ein Hund zu sein. Sein natürlicher angeborener „Will to please“ ist erloschen.
Aber das wollen wir doch nicht, oder?